1. Juli 2021
Bitter Winter, CCP: 100th Anniversary of the Party Who Killed 50 Million

KPCh: 100. Jahrestag der Partei, die 50 Millionen tötete

Sollten wir der Kommunistischen Partei Chinas dazu gratulieren, daß sie mehr Menschen getötet hat als irgend jemand sonst in der Geschichte?

Von Massimo Introvigne

Endlich ist es soweit. Die Party für die Partei beginnt, und bei der Feier, die chinesische Medien als die denkwürdigste in der modernen Geschichte bezeichnet haben, wird der 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bejubelt.

Sogar einige westliche Politiker gratulieren der Partei. Sie führen als Begründung an, daß die KPCh bemerkenswerte Erfolge im Kampf gegen die Armut erzielte oder, wie sie sagen, „Millionen von Chinesen vom Hunger befreit hat.“ Wissenschaftler haben bewiesen, daß die Statistiken über die wunderbaren Erfolge Chinas bei der Ausrottung der Armut größtenteils falsch oder aufgeblasen sind. Niemand leugnet die wirtschaftlichen Fortschritte in China, aber andere Länder haben ähnliche oder bessere Ergebnisse erzielt, ohne dabei eine große Anzahl ihrer eigenen Bürger zu töten.

Es gibt nur einen Weltrekord, den die KPCh unbestritten hält und an den wir uns heute alle in unseren Meditationen und Gebeten erinnern sollten. Keine Organisation in der Geschichte der Menschheit hat mehr Menschen getötet als die KPCh. Weder Nazideutschland, noch Sowjetrußland, ja nicht einmal die Mongolenhorden bei ihren Eroberungen.

Die Tabelle basiert auf Durchschnittswerten, die durch den Vergleich von Schätzungen führender Wissenschaftler über verschiedene Völkermorde und „Demozide“ (d.h. die Ausrottung eines Teils der eigenen Bevölkerung durch ein Regime) ermittelt wurden. Dazu gehören Exekutionen, Massaker, zivile Opfer von Eroberungskriegen, Tod durch Erschöpfung in Arbeitslagern, von Menschen provozierte Hungersnöte und Epidemien.

Wir haben Durchschnittswerte von drei oder mehr führenden Gelehrten für jede Organisation oder jedes Ereignis verwendet, haben Gelehrte einbezogen, die skeptisch gegenüber höheren Zahlen sind, und haben uns nicht gescheut, die Sünden des Westens zu erwähnen. Nach dieser Methode wurden in den Vereinigten Staaten und Kanada 10 Millionen Ureinwohner Amerikas ausgerottet, einschließlich derer, die an Seuchen und Hungersnöten starben, die hätten verhindert werden können und die durch die Begegnung mit den Kolonisatoren verursacht wurden (wir sind uns bewußt, daß die konservativen Zahlen von einigen revisionistischen Autoren als übertrieben angefochten werden). Und 12 Millionen (obwohl viele Dokumente zerstört wurden und Statistiken ungenau sind) starben, als König Leopold II. von Belgien den Kongo-Freistaat als Privatbesitz regierte und Millionen seiner Bewohner foltern, hinrichten und durch Überarbeitung und Hunger zu Tode bringen ließ.

Wir sind uns auch der anhaltenden Diskussion über das französische Schwarzbuch des Kommunismus von 1997 bewußt (das 1999 in englischer Sprache von der Harvard University Press veröffentlicht wurde) und der Kritik, daß bestimmte Zahlen als Teil der Bemühungen der Autoren, auf die runde Zahl von 100 Millionen zu kommen, möglicherweise überschätzt worden seien. Wir haben die Daten des Schwarzbuches mit anderen Quellen verglichen. Wir stimmen jedoch nicht mit der Kritik überein, daß die Opfer von menschengemachten Hungersnöten wie dem Holodomor in Rußland oder dem Großen Sprung nach vorn nicht gezählt werden sollten. Diese Hungersnöte wären nicht geschehen, wenn es nicht das verbrecherische Verhalten der Regime gegeben hätte, die sie verursacht haben.

Wie die KPCh mindestens 50 Millionen Chinesen töten ließ


Für China ist unsere Schätzung von 50 Millionen Opfern extrem konservativ. Andere glauben, daß die Zahl näher an 80 Millionen liegt. Während des Bürgerkriegs töteten die Kommunisten etwa 3 Millionen Zivilisten, oft aus dem einzigen Grund, daß sie als „Klassenfeinde“ wahrgenommen wurden (Die Nationalisten töteten natürlich auch viele Zivilisten). In den unmittelbaren Jahren nach der Machtergreifung richtete die KPCh unter dem Vorsitzenden Mao mindestens eine Million Chinesen hin, die als „Klassenfeinde“ oder „Konterrevolutionäre“ bezeichnet wurden. Außerdem gab es vor 1958 von Menschenhand geschaffene Hungersnöte, die weitere 500.000 Opfer forderten. Der Große Sprung nach vorn und seine Folge, die Große Chinesische Hungersnot, ereigneten sich in den Jahren 1958-1962 und werden weithin als die größte von Menschen verursachte Katastrophe der Geschichte angesehen. Auch hier variieren die Opferschätzungen, und mit unserer Methode, einen Durchschnitt zwischen verschiedenen zuverlässigen Quellen zu finden, kamen wir auf 38,5 Millionen (andere glauben, daß die Zahl viel höher ist). Eine weniger umstrittene Zahl gibt mit 1,5 Millionen diejenigen an, die während des Großen Sprungs nach vorn hingerichtet wurden, um Gegner und Verräter loszuwerden. 2 Millionen ist eine konservative Schätzung derjenigen, die während der Kulturrevolution getötet wurden.

Wissenschaftler gehen davon aus, daß ohne die Periode des Großen Sprungs nach vorn (1958-1962) und der Kulturrevolution (1966-1976) die Zahl der Opfer von 1950 bis zum Tiananmen-Massaker (1989), die entweder hingerichtet, außergerichtlich getötet, bei der Unterdrückung von Protesten umgebracht wurden oder in Arbeitslagern verhungert sind oder vor Erschöpfung starben, mindestens 3 Millionen beträgt. Mit der Zählung von 500.000 Opfern der Post-Tiananmen-Ära halten wir uns an einige wissenschaftliche „minimalistische“ Darstellungen von Todesfällen in Tibet und Xinjiang, um unserer Methode treu zu bleiben, obwohl wir vermuten, daß die KPCh in den letzten Jahren viel todbringender vorgegangen ist.

Wir sind uns bewußt, daß das Gesamtergebnis, 50 Millionen, eine sehr konservative Schätzung ist. Der verstorbene Rudolph J. Rummel, den die KPCh und einige westliche Historiker gerne kritisieren, der aber ein angesehener amerikanischer Gelehrter mit einer untadeligen akademischen Karriere war, schätzte ursprünglich die Opfer der KPCh bis zum Jahr 1987 (natürlich war die KPCh auch danach noch für Tote verantwortlich) auf 38,7 Millionen, revidierte aber seine Schätzung, als neue Dokumente auftauchten, besonders über den Großen Sprung nach vorn, auf 76,7 Millionen.

50 oder 76,7 Millionen, jede Einheit in dieser Statistik bezieht sich auf eine Person, die lebte, liebte, hoffte, Verwandte und Freunde hatte und an eine Zukunft glaubte, die die KPCh grausam zerstörte. Wenn wir am 1. Juli etwas feiern sollten, dann sollten wir die Opfer feiern. Bitter Winter tat dies am 11. Juni, als wir einen Lorbeerkranz am Denkmal für die Opfer des Kommunismus in Washington DC zum Gedenken an die von der KPCh Ermordeten niederlegten, während einer internationalen Zeremonie, die von der Victims of Communism Memorial Foundation organisiert wurde, einer Organisation, die durch einen einstimmigen Akt des US-Kongresses im Jahr 1993 geschaffen wurde. Bitte halten Sie heute physisch oder metaphorisch Ihren Lorbeerkranz bereit und vergießen Sie eine Träne für die (mindestens) 50 Millionen Opfer der verbrecherischsten Organisation, die sich jemals in der Geschichte der Menschheit dem Massenmord verschrieben hat.